„Verspielt?“ ist das Ergebnis eines außergewöhnlichen Kooperationsprojekts:
Im Januar 2023 war ich in Zusammenarbeit mit Umicore an den Palmengarten mit einer Ausstellungsidee herangetreten. Dr. Bernhard Fuchs, Vorstand von Umicore, schwebte die Frankfurter Traditionsinstitution als geeigneter Austragungsort für eine Kunstschau vor. Passend zu Umicore hatte ich mir eine Ausstellung überlegt, deren Schwerpunkt auf Metallskulpturen lag. Für eine Kooperation mit dem Palmengarten brauchte es dann aber auch eine inhaltliche Ausrichtung auf dessen aktuelles Leitthema „Blüten und Bestäuberinsekten“. Und damit rückte die Insekten- und Pflanzenwelt in den Fokus. Die Verletzlichkeit dieser zarten Geschöpfe bildet einen starken Kontrast zum Metall, das von jeher für Dauerhaftigkeit und Beständigkeit steht.

E. R. Nele mit ihren Schmetterlingen
Immer mehr Insekten und Pflanzen verschwinden aus der Welt. Wir Menschen sind auf die fragilen Lebewesen angewiesen, aber gehen gedankenlos mit ihnen um.

Blüten auf Milchtütenkarton, Vroni Schwegler
Hat die Menschheit versagt und ihr Zusammenleben mit der Natur verspielt? Es ist wie ein Roulettespiel mit offenem Ausgang. Und damit hatte ich den Titel für die Ausstellung und die Grundlage für mein Konzept gefunden.

„Tchernobyl Herbarium“, Anaïs Tondeur
Um die verschiedenen Facetten von „Verspielt?“ abzudecken – die Zerstörung, die Schönheit, die Kreisläufe und die Erhaltung der Natur – mussten dann geeignete Künstlerinnen und Künstler gefunden werden.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler
Einige wollen für das brisante Thema „akuter Artenschwund“ aufrütteln, andere die wunderschönen Linien, Farben und Formen der winzigen Lebewesen zeigen.

„Bienenfreunde – Wildblumen aus der Region im Porträt“, Anna Schamschula
Mehrere Kunstwerke veranschaulichen, wie sehr das menschliche Wohlbefinden von intakten Kreislaufsystemen abhängig ist.

„Too Close to Notice“, Maren Jeleff und Klaus Pichler
Das seltsame Naturverständnis, das manche Menschen haben, oder wie diese Welt zu erhalten ist, sind weitere Facetten von „Verspielt?“.

„Kuriositätenkabinett“, Claudia Wiens
Denn, wenn wir künftig so unbedacht weitermachen, könnte es sein, dass Insekten und Pflanzen, an denen wir uns heute noch erfreuen, schon bald nur noch konserviert, in Metall gegossen oder digital erlebbar sein werden, wie einige Exponate zeigen.

In Bronze gegossener Käfer, Lea Grebe
38 Stationen mit unterschiedlichen Kunstmedien bilden einen vielseitigen Parcours durch das Freiland und verschiedene Schauhäuser des Palmengartens. Die Ausstellung bietet erlebnisreiche Kreativ-, Wahrnehmungs- und Begegnungsräume.

„Landscaping“, Susa Templin
Es wäre schön, wenn „Verspielt?“ dazu ermuntert, die Magie und den Zauber der Natur wieder verstärkt wahrzunehmen und sie dadurch wieder mehr wertzuschätzen.

„Paradies auf Erden“, Violeta Vollmer